Rolf Dieter Brinkmann, geboren am 16. 4. 1940 in der oldenburgischen Kleinstadt Vechta. Tod der Mutter durch Krebs 1957, der Vater arbeitete als Buchdrucker und später als Angestellter des Finanzamts. Nach der katholischen Volksschule Besuch des örtlichen Gymnasiums, ohne Abschluss. Kurze Zeit Ausbildung zum Verwaltungsangestellten in Oldenburg; danach Gelegenheitsarbeiten als Schwellenverleger und Feldarbeiter. Erste Auslandsreise 1958 nach Paris und Brüssel; 1959 – zusammen mit Ralf-Rainer Rygulla, dem künftigen Partner bei vielen literarischen Projekten – Beginn einer Buchhandelslehre in Essen, wo er seine spätere Ehefrau Maleen kennenlernte. Seit 1962 in Köln ansässig, Heirat, Geburt des behinderten Sohnes Robert 1964, Pädagogikstudium bis 1966. Brinkmann begann früh zu schreiben, erste Gedichte und Lesungen datieren aus den Gymnasialjahren. Lyrikveröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften ab 1959; Gedichtbände in limitierten Auflagen bei Kleinverlagen ab 1962. Im gleichen Jahr publizierte er seine erste größere Prosaarbeit. Brinkmann zählte zur Kölner Gruppe des „Neuen Realismus“, deren Mentor Dieter Wellershoff war. Seit Mitte der sechziger Jahre arbeitete er als freier Schriftsteller. Häufige Reisen nach England. Er leitete durch Übersetzung und Herausgabe – meist zusammen mit Ralf-Rainer Rygulla – die westdeutsche Rezeption der amerikanischen Pop- und Undergroundliteratur ein. Brinkmann drehte 8 mm-Experimentalfilme, organisierte multimediale Veranstaltungen, kooperierte mit bildenden Künstlern und ...